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Sounding Board: EU, hör doch mal zu!

In sechs (!) Runden sei es «gelungen, ein gemeinsames Verständnis über den vom Bundesrat eingebrachten Paketansatz zu entwickeln.» Viele weiche Worte, hin und her wogend wie warme Wellen: «Dieses Vorgehen vergrössert den Spielraum für Lösungen. Auf die vitalen Interessen der Schweiz kann besser eingegangen werden. Dieser Ansatz bietet damit gute Voraussetzungen für einen ausgewogenen Interessenausgleich.»

Der Bundesrat hat soeben einen Zwischenstand in den Sondierungsrunden Schweiz-EU parat gestellt.

In Bundesbern habe man die «innenpolitische Akzeptanz» schon nicht vergessen, darum habe der Bundesrat neu ein «Sounding Board» erstellt. Da drin gebe es mehr Dialog mit Sozialpartnern und der Wirtschaft. Und eine Steuerungsgruppe zwischen Beamtenbüros untereinander gebe es nun auch noch.

Das sieht von aussen so aus, als ob sich nichts bewegt. Kann man also hoffen, dass sich auch nichts in eine für die Schweiz schlechte Richtung bewegt? Was wirklich sondiert wird, wer wem wie entgegenkommen würde – davon kein Wort in der heutigen Medienmeldung. Skepsis ist weiterhin angesagt!

Sounding Board… tönt gut!

Es sieht weiterhin aber sehr danach aus, dass der Sound aus der Schweiz die Brüsseler Paläste nicht erreicht. Lieber Bundesrat, liebe Frau Leu: Lassen Sie doch unsere Brüsseler Verhandlungsfreunde einfach mal den Sound der Schweiz sehen, hören, spüren.
HIER, in der Schweiz. Ein Reisli durch unser Land. Mit der pünktlichen SBB natürlich. In eine MedTech-Firma, zum Schreinerlehrling, an eine Landsgemeinde, in einen Startup-Park, in eine Dorf-Gemeindeversammlung, in die Beiz, auf eine Alp, zu den internationalen Sportverbänden rund um Lausanne (warum ist denen bei uns so wohl?), am Schluss beim Bellevue im Zürisee die Beine im Wasser kühlen.

Der Sound der Schweiz, den man da finden würde, tönt ungefähr so: Freiheit, Eigenständigkeit, Subsidiarität (die Bürger entscheiden selber über Themen, die ihr nahes Leben betreffen), Selbstverantwortung, Innovation, Wettbewerb der Ideen, Neutralität (sich nicht unnötig einmischen), Kompromissfähigkeit/Konkordanz, Milizparlamente, Fleiss und Arbeitsethik, Dankbarkeit und Demut, Weltoffenheit. Dies alles hat die Schweiz dahin gebracht, wo wir jetzt sind.

Versteht ihr, liebe EU-Kommissäre? Hört unserem Sound doch einfach mal zu!